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Nachdem ich etwas durch das Einkaufzentrum ging, entschloss ich mich, noch einen Kaffee zu trinken. Früher war es immer der Mystic Grill indem ich Bonnie und Caroline traf. Es war schon beinahe unser zweites zu Hause und ich vermisste Mystic Falls wirklich, dennoch war es das Beste und das einzig Richtige Falls, gemeinsam mit Jeremy zu verlassen. Ein neues Leben zu beginnen, ein besseres Leben.
Dennoch scheint mich die Vergangenheit einzuholen, da ich Lillian antraf. Ich hoffe, dass es wirklich das einzige Mal war, dass ich sie gesehen hab, doch daran glaubte ich nicht wirklich. Sie wird schon einen Weg finden, wie sie mir das Leben zur Hölle macht - und sie hat nun wirklich jedes Recht dazu.
Kurz sah ich auf mein Handy, das als Hintergrundbild ein Foto von Caroline, Bonnie und mir hatte. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, da ich mich so gern an unsere gemeinsame Zeit erinnerte.
Als ich am kleinem Café ankam, sah ich Bonnie und hielt sie zuerst nur für eine Halluzination. Immerhin sah ich mir gerade ein Bild an und dachte an unsere lustige Zeit. Kurz schloss ich die Augen und atmete tief ein und aus, ehe ich sie wieder öffnete. Doch Bonnie saß noch immer an ihrem Platz.
Kann es wirklich möglich sein, dass Bonnie in Portland ist? Von ihrem Brief wusste ich nichts, da auch Jeremy und ich einfach verschwunden waren, ohne uns zu verabschieden und zuerst ein bisschen umherfuhren, bis wir uns in Portland niederließen.
"B-bonnie...", kam es über meine Lippen und ich wartete ihre Reaktion ab, da ich noch immer dachte, dass mir meine Augen einen Streich spielen.

War es Bonnie? Oder war sie es nicht? Tausend Fragen, Tausend Gedanken und: Angst. Ich hatte Angst davor, wie Bonnie auf mich reagieren würde. Waren wir noch immer Freunde oder hat sich alles geändert? Ich wusste es nicht und ich hatte Angst vor der Antwort.
Als Bonnie 'hey' sagte, konnte ich es noch immer nicht glauben, dass ich gerade eben Bonnie gegenüberstand. Wie sollte ich nun reagieren? Sollte ich sie umarmen? Oder würde sie das nicht wollen? Wie standen wir nach all den Jahren nun zu einander?
Doch konnte ich nicht anders, sodass ich sie doch umarmt: "I-ich hätte niemals geglaubt, dich hier zu sehen Bonnie...", ich löste mich aus der Umarmung und lächelte: "Es ist wirklich schön dich zu sehen...".

Meine Gefühle waren im Moment unbeschreiblich. Ich fühlte mich glücklich, überglücklich. Endlich sah ich wieder eine meiner besten Freundinnen. Endlich traf ich wieder auf Bonnie, wobei es nicht danach aussah, dass ich sie jemals wieder treffen würde.
Oft hatte ich an unsere gemeinsam Mädlsabende zurückgedacht, an die Seance mit Caroline, als Emily zu uns kam. An alles mögliche dachte ich nur zu gern zurück, da ich immer meine Freunde bei mir hatte.
Und nun ist auch Bonnie in Portland. "D-darf ich mich setzen?", fragte ich sie schließlich und nachdem sie nickte, setzte ich mich an Bonnie's Tisch.
"Was... was machst du hier in Portland? Es ist wirklich unglaublich... Bist du nur auf der Durchreise oder wohnst du auch hier? Jer und ich haben uns hier 'niedergelassen'...". Mein Lächeln wurde zu einem Strahlen, denn ich war wirklich glücklich Bonnie wieder zu sehen. Jetzt würde nur noch Caroline fehlen.

// Ich muss vermutlich in den nächsten 10-20 Min offline und weiß nicht, wann ich wieder komme... :( Also, play dich ruhig raus :) ♥♥

Nachdem ich mich setzte, lächelte ich und zuckte etwas mit den Schultern: "Nur Caroline fehlt, nicht? Dann wäre alles wieder wie beim Alten...".
Wie schön wäre es, wenn Caroline hier wäre, doch solche Zufälle gab es nun wirklich nicht. Ich glaubte von jeher nicht an Zufälle und an einen solchen Zufall zu glauben, wäre wirklich kindisch. Dennoch wünschte ich mir, dass wir uns alle wieder einmal zusammensetzen könnten - so wie früher.
Auf meine Fragen hin antwortete sie mir und ich hörte aufmerksam zu. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich zuckte leicht mit den Schultern: "Nun ja... wir... wollten einfach raus aus Falls... Alles hinter uns lassen und ein neues Leben beginnen. Ein besseres Leben.".
Anschließend fragte mich Bonnie, wie es Jeremy geht: "Es geht ihm gut... Mach dir keine Sorgen. Er würde dich bestimmt gerne sehen... Nur... du kennst ihn ja, ich weiß nie genau wo er ist...", meinte ich lachend. Denn Jeremy war zwar in Portland, aber wo genau er war, war die Frage. Zum Schlafen kam er meist nach Hause.
Aus meiner Tasche holte ich einen Stift raus und schrieb meine neue Adresse auf eine Servierte. Anschließend schob ich sie zu Bonnie: "Hier. Da wohnen wir jetzt... Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mal bei uns vorbeikommen würdest... Jeremy würde sich sicherlich auch freuen... Und wie er das würde...".
Ich bestellte mir nun auch einen Capuccino, der mir nach kurzer Zeit gebracht wurde. Ich trank einen kleinen Schluck und lächelte: "Aber alles im allen geht es dir gut oder?".
Das hoffte ich zumindest.

Etwas überrascht über Bonnie's Worte, nickte ich nur. Ja, sie hatte Recht, es würde nie wieder so sein, dennoch... hätte ich gerne das Gefühl gehabt, dass alles wie früher ist. Wenigstens unsere Freundschaft, unser Beisammensein, unsere gemeisamen Mädlsabende. Doch würde es nie wieder so werden. Niemals - allein schon, da Caroline nicht hier ist. Kurz blickte ich zu Boden: "J-ja... du hast Recht...", meinte ich dann.
Auch wenn es mehr als schwer für mich war, sowohl Stefan als auch Damon hinter mir zu lassen, ließ ich sie dennoch hinter mir. Stefan liebte mich nicht mehr und Damon? Damon war nun ohne Gefühle und Klaus verpflichtet. Mir wurde dadurch der Abschied einfacher gemacht, dennoch vermisste ich... beide. Und wie sehr ich das tat. Wenn ich mich heute wieder entscheiden müsste, würde ich mich noch immer für Damon entscheiden? Nach alldem was passierte? Oder würde ich doch wieder Stefan wählen? Vermutlich wäre es das Beste, wenn ich mich für keinen von beiden entscheiden würde. Doch wird es eine solche Wahl, eine solche Entscheidung nie wieder geben, da ich beide bestimmt nicht wieder sehen werde.
Ich vernahm Bonnie's Frage und es schmerzte mich darüber zu sprechen, sehr sogar. Ich schwieg einen kurzen Moment und sah dann meine beste - für mich wird sie es, sowie auch Caroline, immer bleiben - Freundin an: "J-ja... Ich habe auch keinen Kontakt mehr mit ihnen... Ich weiß nicht... wie es ihnen geht, ob sie noch am Leben sind... nichts.".
Ich war froh, das Thema mit Jeremy wechseln zu können und es ging ihm wirklich gut. So wirkte es zumindest - doch in ihn hineinsehen konnte ich natürlich auch nicht. "Du... was, Bonnie?", fragte ich nach.
Anschließend gab ich ihr die Servierte und Bonnie meinte, dass sie gerne einmal vorbei kommen würde, was mich freute: "Das ist schön... Ich freu mich schon jetzt darauf, Bonnie.". Doch fragte ich mich zugleich, ob wir je wieder so miteinander umgehen würden, wie damals. Zu der Zeit, als ich noch in Falls war. Als ich noch ein Mensch war.

Ich verstand Bonnie. Sie war immer gegen Vampire und ich wusste genau wie sie zu diesen steht. Dass nichts mehr sie früher werden wird. Doch wünschte ich mir, dass es ähnlich werden konnte. Aber ohne Caroline ist es auch anders. Bonnie und ich sind nun in Portland und ich wünschte mir nur, dass wir Freunde bleiben. Für immer.
Ihre Worte vernehmend, lächelte ich: "Vielleicht wird es sogar besser. Auch wenn wir... Übernatürlich sind.", meinte ich dann grinsend.
Gerade in diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr, als wieder ein Mensch oder in Falls zu sein.  Egal wie oft ich sagte, dass ich mit dieser Umstellung gut zurecht komme, dass es mir besser geht, vermisste ich Mystic Falls noch immer. Was genau ich vermisste? Das Vertraute und natürlich auch all die anderen. Sei es Caroline, Stefan oder Damon.
Ich war Bonnie dankbar, dass sie nicht weiter wegen den Salvatores nachfragte. Es schmerzte einfach noch immer zu sehr, von ihnen weg zu sein. Beide zurückgelassen zu haben. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich sie nicht vermisse. Denn das tat ich wirklich und manchmal fühlte ich mich einfach nur alleine. Trotz Jeremy.
Als wir auf meinen Bruder zu sprechen kamen, wirkte Bonnie etwas anders und nachdem ich ihre Worte vernahm, wusste ich auch wieso. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen: "Dann solltest du ihn so bald wie möglich sehen und dir deiner Gefühle bewusst werden, Bonnie... Vielleicht... Findet ihr ja doch noch zusammen. Ich würde mich jedenfalls riesig freuen, da ich weiß, dass zwei wunderbare Menschen sich aufeinander verlassen können.".
So war es auch. Bonnie tat Jeremy gut.
Als sie mich dann fragte, wie viele Jahre es waren, schüttelte ich den Kopf: "Es müssen 3 Jahre gewesen sein, oder? I-ich bin mir nicht sicher... Die Zeit vergeht einfach zu schnell. Viel zu schnell...".

Bonnie hatte recht. Irgendwann wird es so sein, dass sie altert und ich noch immer jung bin. Genauso wie es mit Jeremy passieren wird. Auch wenn Bonnie es mit einem Grinsen sagte, ist dieses Thema dennoch zu ernst und... traurig.
Ich nickte: "J-ja... Ach Bonnie... ich wünschte ich wäre noch immer ein Mensch...", meinte ich dann ehrlich und sprach das aus, was ich schon lange nicht mehr sagte. Ich hatte schon jetzt Angst vor dem Tag, andem Bonnie stirbt oder Jeremy. Wie würde ich das alles aushalten? Ohne meine beste Freundin? Ohne meinen Bruder? Ich wusste es nicht. Ich war mir sicher, dass ich daran zerbrechen würde.
Als Bonnie meinte, dass wir nicht über die Liebe sprechen sollten, nickte ich: "Das wird wohl das Beste sein...". Die Liebe. Wen liebte ich nun? Stefan oder Damon? Ich war davon überzeugt, dass es Damon ist, doch nach all dieser Zeit, nach all dem was passiert ist, wie würde ich mich nun entscheiden? Wie würde ich handeln, wenn mir jetzt einer von beiden über den Weg laufen würde? Wäre es dann Schicksal? Doch ist es so oder so völlig gleich, da ich bestimmt niemanden von beiden jemals wieder sehen werde.
Wie oft hatte ich daran gedacht einen von beiden anzurufen? Unzählige Male, doch war es wohl besser, dass ich es nie tat.
Auf Bonnie's Frage hin, lächelte ich: "Nun ja... eigentlich ganz normal gelebt... Also nichts aufregendes oder spannendes... Aber... was würdest du dazu sagen, wenn wir zu mir fahren? Ich uns dort einen Kaffee mache oder wir uns eine Pizza bestellen und... auf Jer treffen, wenn er da ist...?", fragte ich sie schließlich.